Bei uns gibt es am Wochenende regelmäßig Seelen. Dieses Rezept stammt noch aus meiner Schulzeit und ist einer meiner ersten eigenen Backversuche, wenn man von Kuchen und Plätzchen einmal absieht. Seelen gab es eigentlich nur vom Bäcker und die besten hatte damals unser „Bäcker Willi“. Bis einer meiner Klassenkameraden anfing Seelen selbst zu backen – da war ich dabei. Später, während der Studienzeit in NRW geriet das Rezept etwas in Vergessenheit. Dinkel war schwer zu besorgen und mit Weizen war es nicht dasselbe. Erst nach der Rückkehr in den Süden gab es beim Bauern Dinkelkorn, das ich selbst gemahlen habe. Inzwischen stammt das Dinkelmehl aus meinem SoLaWi-Ernteanteil. Dort kann man jede Woche zwischen einem Bio-Brot (gebacken vom eigenen Korn bzw. Mehl) und verschiedenen Getreidesorten (Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer) als Korn, Vollkornmehl oder weißes Mehl wählen. Für die Seelen mische ich manchmal frisch gemahlenes Korn mit weißem Mehl. Am besten schmecken sie aber wie früher nur mit weißem Mehl gebacken. Der Duft und Geschmack der Seelen bleibt immer mit meiner Jugendzeit und meiner Wahlheimat Oberschwaben verbunden.
Für 8 schwäbische Dinkelseelen
Zutaten:
- 500g Dinkelmehl 630
- 5 g frische Hefe
- 10 g Salz
- 350 ml kaltes Wasser
- grobes Salz
- Kümmel
Zubereitung
- Man kann einen Vorteig machen (In einer Mehlmulde die Hefe mit etwas Wasser vermischen und zugedeckt 15 min vorgehen lassen) oder gleich alle Zutaten verkneten und anschließend mindestens 10 Stunden zugedeckt gehen lassen.
- Den Backofen auf 240 Grad vorheizen. Der Teig reicht für 6-8 Seelen. Mit feuchten Händen ein Stück Teig abnehmen und zu einer Seele langziehen. Diese auf ein (mit Backpapier ausgelegtes oder ein Antifhaft-) Blech legen und mit grobem Salz und Kümmel bestreuen.
- Je nach Backofen und Hitze die Seelen ca. 20 min backen. Am Ende der Backzeit ein Auge drauf werfen.
TIPP: Vorm ins Bettgehen den Teig kneten, über Nacht gehen lassen und morgens die Seelen backen, kurz auskühlen lassen und noch warm zum Frühstück genießen. Lecker!

#montagsstories
Als unser Sohn im Herbst letztes Jahr einen Tanzkurs begann, sind wir fest davon ausgegangen, daß es am Ende einen Abschlußball geben würde, an dem wir auch teilnehmen müssten. Wir sind beide keine Tänzer, haben zur Schulzeit einen Tanzkurs besucht und seither das Tanzbein mehr oder weniger ruhen lassen. Um die drohende Katastrophe abzuwenden, beschlossen wir heimlich zu üben. Als der Nachwuchs sich also samstagmittags zur Tanzschule aufmachte, ließen wir alles stehen und liegen, warfen in unserer geräumigen Küche das notebook an und suchten geeignete youtube-Tanzkurs Videos, um unsere rudimentären Discofox-, Walzer-, Foxtrott und Cha-cha-cha-Kenntnisse aufzufrischen. Das hat viel Spaß gemacht. Als der Tanzkurs sich dem Ende näherte, konnten wir neben den Grundschritten schon einige Figuren und freuten uns darauf, diese der Weltöffentlichkeit zu präsentieren und unseren Tanzschüler damit zu überraschen. Es stellte sich jedoch heraus, daß es keinen Abschlußball geben würde. Erst nach dem Folgekurs war für den Sommer ein großer Ball für alle Tanzschüler, Eltern und Freunde geplant. Wir waren enttäuscht und übten leider nicht weiter, so daß wir bis zum Sommer das meiste vergessen hatten und uns im Angesicht der ganzen „Supertänzer“ nicht aufs Parkett wagten. Bei der Suche nach Übungsvideos bin ich auf dieses fantastische Video gestoßen:
#montagsvideo: >Max & Pamela, „Lindy Hop“
Lindy Hop ist ein Tanzstil aus den 30er Jahren in den USA, der in den 80er Jahren auch in Europa ein Revival erlebt hat und bis heute von einer eingefleischten Fangemeinde, die sich bei kleinen und großen Veranstaltungen trifft, gepflegt wird.