Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in meiner Jugend Kürbis gegessen habe. Diesen entdeckten wir erst Anfang der 90er Jahre und wir machten daraus eine Suppe. Sie fand sofort Eingang in unser Repertoire und wurde regelmäßig gekocht. Kürbis wurde eine Allzweckwaffe: im Ofen gebacken, als Püree, Gratin oder Risotto, im Brot, als Kuchen und Pie oder auch süß-sauer eingelegt. Die Suppe habe ich zuletzt selten gekocht.
Radicchio mag ich nicht besonders. So bitter. Also habe ich ihn bisher auch nicht gekauft. Auch Quitten habe ich noch nie verarbeitet. Ich mag Quittengelee und kaufe es fertig. Nun hatte ich sowohl einen Kürbis, einen Radicchio und eine Quitte von meinem SoLaWi-Ernteanteil und habe beschlossen damit ein neues Rezept zu entwickeln:
Kürbis-Quitten-Radicchio-Suppe:
- 3 EL, Öl,
- 1 Zwiebel, gehackt,
- 1 Hokkaido-Kürbis (ca 1,2kg), ca. 800g Kürbisfleisch, gewürfelt,
- 2 Quitten, gewaschen, geschält und gewürfelt,
- 1 l Wasser oder Gemüsebrühe,
- Chilli, frisch, getrocknet oder als Pulver; Menge nach Geschmack,
- 1 Zimtstange, Mark von einer Vanilleschote,
- 1 EL Essig, z.B Ingwer-Trauben,
- Pfeffer und Salz,
- 3 EL Öl,
- 1 EL süßer Senf, Honig oder Zuckerrübensirup,
- 50g Walnüsse, klein gehackt,
- 1 rote Zwiebel, halbiert und in Streifen geschnitten,
- kleiner Radiccio, in Streifen geschnitten,
Zubereitung:
- Zwiebeln, Kürbis- und Quittenwürfel im Öl bei mittlerer Hitze einige Minuten andünsten. Mit Brühe aufgießen, Chilli und die Zimtstange zugeben und alles 30-45 Minuten weichkochen.
- In einer Salatschüssel Essig und Salz mit einem Schneebesen verrühren und nach und nach das Öl zugeben. Pfeffern und den Senf, Honig oder Sirup einrühren. Walnüsse, Zwiebel und Radicciostreifen mit der Vinaigrette vermischen.
- Die Zimtstange aus der Suppe nehmen, fein pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem Salat anrichten.
Ich fand diese Kombination sehr lecker. Süß und sauer treffen auf bitter und salzig; der knackige Salat & das sämig, scharfe Suppenkompott. Statt Quitte könnte man auch Birne, Orange oder Apfel verwenden. Statt Ingweressig kann auch Ingwer in die Suppe gerieben werden. Jedenfalls waren die Testlöffler ziemlich begeistert. Ich kenne kein vergleichbares Rezept und behaupte mal: Das ist eine Weltneuheit!
#montagsstories
Am Montagmorgen bin ich erst mal die Treppe runtergestürzt und dachte schon der Tag, die Woche wäre gelaufen. Nach einigen Flüchen konnte ich jedoch aufstehen – scheinbar bin ich glücklich gefallen. Auch Kirsten hatte „Schulter“ und „Fuß“, so daß wir uns gegenseitig bemitleiden konnten. Kirsten und Fritzi stellten fest, daß ihre Söhne einen Tag hintereinander Geburtstag haben und gleich alt werden. Im weiteren Gespräch kam heraus, daß sie ihre Kinder auch im gleichen Krankenhaus unter ähnlichen Umständen geboren haben und sich damals vermutlich sogar begegnet sind.
Am Sonntag war ich zu Kunst & Kuchen nach Mannheim in die Fotoausstellung „Wissen, Ordnung, Macht“ im Port25, Raum für Gegenwartskunst eingeladen. Port25 liegt im Stadtteil Jungbusch am Hafen in unmittelbarer zur Popakademie Baden-Württemberg und ist im Juli neu eröffnet worden. Die aktuelle Ausstellung findet im Rahmen des Fotofestival MA/LU/HD statt und zeigt 7 Fotokünstler, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Ich fand besonders die Israelin Ilit Azoulay und den Schweizer Yann Mingard interessant. Azoulay erstellt überdimensionale Fotocollagen von Alltagsgegenständen, Gegenständen mit Geschichte und bedeutungsvollen Orten und arrangiert diese zu neuen Räumen, einer neuen Ordnung. Mingard widmet sich in seinem Fotoprojekt „Deposit“ dem Sammeln und Ordnen von Menschen, Tieren, Pflanzen und Daten. So fotografiert er z.B. einen Saatguttresor im norwegischen Spitzbergen, in dem alle Länder der Welt die Samen ihrer Pflanzenwelt einlagern können, in Erwartung eines Zukunftsszenarios das vom Ende der Welt und einem möglichen Neuanfang nach der Katastrophe erzählt. Bei weiteren Arbeiten geht es u.a. um eine Genom-Kartierung in Island bei der wissenschaftliche und private Interessen aufeinandertreffen und es schon zu heftigen Kontroversen zwischen der isländischen Bevölkerung und ihrer Regierung kam.
Anschließend spazierten wir noch am Neckar entlang, genossen Kaffee, Kuchen und Rührei auf dem Museumsschiff draußen auf dem Freideck und besuchten danach das offene Atelier der Künstlerin Ana Laibach. Auf dem Rückweg durch den Jungbusch sahen wir interessante Kneipen, Off-Theater, Galerien aber auch eine Menge Obdachloser, Junkies und soziales Elend.
#montagssong: >TAB TWO, „no flagman ahead“
TAB TWO ist das Jazz Duo des Bassisten Helmut Hattler und des Trompeters Joo Kraus, das mit „No Flagman ahead“ vermutlich seinen größten Hit hatte. Es bestand von 1987-1999 und kam für ein Best of Album 2012/13 nochmal für einige Live Auftritte zusammen.