Marokkanische Harira für 4 Personen:
- 250 g Rindfleisch, gewürfelt,
- 1 Zwiebel, kleingeschnitten,
- 2 Zehen Knoblauch, kleingehackt,
- 500g Kartoffeln, gewürfelt,
- 2 Möhren, gewürfelt,
- 1 Stange Staudensellerie, längs und in Scheiben geschnitten,
- 3 EL ÖL,
- 1 l Fleischbrühe,
- 50g rote Linsen,
- 50g Reis,
- 100g Kichererbsen (vorher 12h einweichen) oder aus der Dose,
- 4 Fleischtomaten, geschält,
- 1 EL Zitronensaft,
- 1 EL Kreuzkümmel,
- etwas Harissa Gewürzmischung oder 1 getrocknete Chili, kleingehackt,
- evtl. Koriander, Salz,
Zubereitung:
- Rindfleisch mit Zwiebeln und Knoblauch in Öl anbraten. Kartoffeln, Möhren und Staudensellerie ein paar Minuten mitbraten und dann mit der Brühe ablöschen. Eingeweichte Kichererbsen (die aus der Dose können später mit den Linsen dazu) jetzt dazugeben und alles ca 40 min köcheln lassen.
- In der Zwischenzeit die Fleischtomaten vom Stielansatz befreien, kreuzförmig einschneiden, mit heißem Wasser übergießen und häuten. Anschließend pürieren und nach der Kochzeit mit den Linsen, Reis und ggf. Kichererbsen zur Suppe geben. Mit Zitronensaft und Gewürzen abschmecken und weitere 20 min fertig garen. Mit kleingeschnittener Petersilie, Koriander oder Selleriegrün bestreuen. Dazu passt Fladenbrot.
Wir sprachen über Farbkombinationen und darüber, daß manche Menschen kein Gespür dafür haben. „Blau und Grün, das ist kühn“ oder so ähnlich wurden verschiedene Reime zitiert, die ich mir nicht merken konnte. Wobei ich blau und grün eigentlich unproblematisch finde. Hm.
Über die Ramadansuppe kommen wir auf Angela Merkel, die gerade einen Shitstorm erlebte. Wir sind uns einig, dass ihre Reaktion auf ein weinendes Mädchen vielleicht etwas kühl, aber durchaus angemessen war und wir es eher seltsam finden, dass die Reaktionen im Internet so heftig waren und so aufgebauscht wurden. Beate und Wolfgang erzählten von eigenen Erlebnissen mit teilweise anonymen Kommentatoren, schlechten Bewertungen bzw. falschen Behauptungen, die über sie oder ihre Arbeit ins Netz gestellt wurden und denen sie mehr oder weniger hilflos ausgeliefert waren. Löschen ist in der Regel nicht möglich und Richtigstellungen führen zu noch mehr Aufmerksamkeit. Es wurde festgestellt, daß heutzutage jeder seine Ansichten publizieren kann, unabhängig davon wie kompetent er in der Sache ist. Wolfgang brachte die Schweizer Volksabstimmungen ins Gespräch. Auch hier stimmen die Bürger über Themen ab, in denen sie nicht unbedingt Experten sind. Es gibt jedoch eine breite Diskussion und Information im Vorfeld. Uns fällt dazu die Volksabstimmung über „Stuttgart 21“ ein, bei der es 2011 viel Berichterstattung und Diskussionen in den Medien gab und es einigen von uns dennoch schwer fiel, klar dafür oder dagegen zu sein („Stuttgart ist weit weg, Abwägung Kosten/Nutzen ist schwierig“). Das Ergebnis im Rhein-Neckar-Kreis war damals 48,6% : 51,4%. Auch erinnere ich mich an die von Joseph Beuys 1971 mitgegründete „Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“ (link zu wikipedia, neues Fenster). Die Gegner solcher Volksabstimmungen führen oft ins Feld, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht ausreichend mündig (vernünftig, gebildet) sei und die Gefahr populistischer Siege bestehe, z.B. „Einführung der Todesstrafe“. Dass das Recht auf freie Meinungsäußerung und freie Wahlen einen hohen Wert hat, wird einem vor allem dann bewußt, wenn man es nicht hat. Und in totalitären Staaten kann es durchaus eine Qualität sein, daß man seine Meinung anonym im Internet äußern kann. Das ist meine Meinung.
Soundtrack: >M.I.A. „BadGirls“
Schönes Foto, erinnert mich an leckeres Kefta wo ich beim Urlaub in Marrakesch gegessen habe 🙂
Vielen Dank, Haris. Marrakesch, die Perle des Südens. Da entstehen sofort Geschichten im Kopf.