Regional ist Trumpf! Hofläden sprießen allerorten, Genussmanufakturen inszenieren neue Geschmackserlebnisse, Discounter bieten Produkte von regionalen Produzenten an, regional ist in aller Munde. Bei regional schwingt handgemacht mit, irgendwie persönlich, man kennt den Hof, weiß wo der Stall steht, kennt vielleicht den Bauern oder Produzenten. Ist regional auch per se besser? Was bedeutet regional überhaupt? Das legt jeder für sich selbst fest. „Regional“ ist kein geprüftes „Qualitätssiegel“. Genausowenig wie „Bio“. Zwischen, zum Beispiel EU-Bio, Bioland, und demeter gibt es erhebliche Unterschiede. Und so kann es auch sein, daß ein regionaler Produzent tief in die Düngerkiste greift oder seine ausländischen Erntehelfer nicht ordentlich bezahlt.
Durch meine Mitgliedschaft in der Solidarischen Landwirtschaft Rhein-Neckar habe ich schon einige Einblicke bekommen, in die Herausforderungen eines kleinbäuerlichen Betriebs. Vom Pflanzgut über die Tierhaltung bis zu Fragen der Finanzierung werden die vielfältigsten Themen in der Gemeinschaft besprochen und gemeinsam mit dem Hofteam umgesetzt. So ist der Grünkohl den wir heute essen nicht nur regional und saisonal, sondern auch nach Bioland-Standard angebaut und mit fairen Löhnen bezahlt.
Grünkohleintopf für 4 Personen:
- 2 EL Öl,
- 300g Grünkohl, gewaschen, Stengel kleingeschnitten,
- 250g Karotten, längs geviertelt, in 4-5 cm lange Stücke,
- 250g Kartoffeln, kleingewürfelt,
- 1 Liter Gemüsebrühe,
- 1 Lorbeerblatt,
- 2-3 Kassler (400g), geräuchert,
- Salz und Pfeffer,
Zubereitung
- Im Öl die kleingeschnittenen Grünkohlstengel mit den Karottenstücken und den Kartoffelwürfeln andünsten. Mit Gemüsebrühe auffüllen, Lorbeerblatt dazu und ca 15-20 Minuten weichkochen.
- Kleingezupfte Grünkohlblättchen zur Suppe geben, umrühren, Kassler oben auflegen und nochmal 5 Minuten köcheln lassen.
- Die Kasslerscheiben herausnehmen und in Stücke schneiden. Den Eintopf mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Fleischstücken in Tellern anrichten.
#montagsstories
vW. Dieses Jahr, kaum hat es begonnen, startet mit einer Frankösischen Revolution: Die Montagssuppenproduktion wird auf eine breitere personelle Basis gestellt, sozusagen demokratisiert: Wir alle werden (ab und zu mal) kochen. Das lieferte natürlich genug Stoff. Dazu noch die Frage, ob Finn – und der Mensch an sich – seinen Teller leer essen muss; die Information, dass ALDI Nord keine guten Würste für Grünkohlsuppen liefert; das Rätsel, was wohl ein Hasenhirncocktail sein mag. Dazu passen die Geschichten vom blauen Porsche Cabrio, dessen Lack in den Pyrenäen von Ziegengebissen ruiniert wurde, bzw. von den Baiertaler Schafen, die in ihrem Lebensraum von der Wieslocher Bürokratie bedroht werden.
#montagslinks
- (Jung)landwirte die auf kleinbäuerliche Landwirtschaft setzen haben es extrem schwer. Sie fordern eine Zukunft auf dem Land als Gegenpol zur subventionierten Agrarindustrie und gingen bei der „Wir haben es satt“ Demo in Berlin auf die Straße.
- Ob regional essen in Berlin funktionieren würde? natur stellt die Studie von Susanna Hönle und ihren Kollegen von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vor.
- Hat Digital Farming eine Zukunft? Im Internet züchten, zuhause essen, das hat IPGarten mit 20 Testkunden 2016 ausprobiert.
- Bewußter Konsum versus politisches Engagement: Dominik Wurnig von den Krautreportern meint, man solle aufhören Biomilch zu kaufen, wenn man die Welt ändern will!
#montagsvideo: >Die Waltons „Gute Nacht“