Am 21.11. hatte Björk Geburtstag. Sie ist 50 geworden. Anfang des Jahres erschien ihr neues Album „Vulnicura“, das einem Tagebuch gleich die schmerzvolle Zeit und Trennung von Matthew Barney verarbeitet.
Herausragend bleibt aber die Stelle mitten in Atom Dance, zu der Antony Hegarty urplötzlich erscheint, um die verhuschte Ode an die zwei Hemisphären zum Duett zu machen: „No one is a lover alone.“ Wenn man sich nur eine Zeile von Vulnicura – das schon jetzt völlig zurecht gefeiert wird als Björks bestes Album seit Langem, eins der wichtigsten Alben 2015 und das einzige Album, das man je wieder zum Liebeskummer braucht – ins offene Herz schieben will, bevor es vernarbt, dann diese. Keiner liebt allein. (Britta Helm, zeitonline)
Meine Beziehung zu Björk begann 1995 mit POST. Ich war total verknallt in „It’s oh so quiet“ und „Possibly maybe“. Rauf und runter gespielt war es mein Soundtrack dieser Zeit. In den Jahren darauf hatten wir jedoch eher eine Fernbeziehung, auch wenn ich es mit MEDÚLLA noch einmal versucht habe.
Aktuell gibt es bei arte+7 eine Björk Dokumentation, die bis 15.1.2016 online zu sehen ist. Enthalten sind auch Musikvideo-Ausschnitte ihres aktuellen Albums. Bei youtube sind die Videos aus gema Gründen in Deutschland leider nicht abspielbar. „Stonemilker“ wurde als 360° Virtual Reality Video aufgenommen und benötigt ein entsprechendes Headset. Dann kann man mit seinem smartphone das Video betrachten und hat den Eindruck mit Björk am Strand zu stehen und von 30 Musikern umgeben zu sein. Mehr dazu in diesem guardian Artikel.
Island ist aufgrund seiner extremen geographischen Insellage wohl keine kulinarische Hochburg. Bis ins späte 18. Jahrhundert wurde in Island praktisch kein Gemüse angebaut und auch in den folgenden 100 Jahren war es nur gelegentlich zu finden – selbst Kartoffeln waren in einigen Landesteilen noch bis ins 20. Jahrhundert hinein unbekannt (steht bei iceland.de). Es gibt ein paar traditionelle Suppen, darunter die Fjallagrasasúpa, eine Moossuppe aus Flechten (nicht Moos), die ich ganz interessant fand und diese Fischsuppe mit getrockneten Früchten. Wobei ich sie gerne mit Heilbutt (cura!) gekocht hätte, der bei uns montags aber nicht zu kriegen ist. Statt Moos gab es Grünkohl zum Fisch.
Eine Lúðusúpa mit Grünkohl für 4 Personen:
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- 200-300g Seelachs,
- Salz und Cayennepfeffer,
- 4 mittelgroße Kartoffeln, in kleinen Würfeln,
- 1 Zwiebel, kleingehackt,
- daumengroßes Stück Ingwer, feingehackt,
- 6-8 getrocknete Pflaumen, kleingeschnitten,
- 50g Rosinen,
- 1 Eßlöffel Zucker,
- 400ml Fischfond,
- 600ml Wasser,
- 200g Grünkohl, vom Strunk befreit und in Streifen geschnitten,
Zubereitung
- Den Seelachs von beiden Seiten salzen und mit Cayenne bestreuen. Alle weiteren Zutaten bis auf den Grünkohl mit dem Fisch in einen großen Topf geben, mit Fischfond und Wasser auffüllen und zum kochen bringen. Bei kleiner Hitze 15 min köcheln.
- Den kleingeschnittenen Grünkohl dazu, umrühren und die Suppe nochmal aufkochen. Mit Salz und Cayenne abschmecken.

#montagsstories
WW. Heute gings ziemlich nordisch zu beim Suppentreff. Kirsten berichtete von einem eindrucksvollen Großfamilientreffen in Nordhessen und von einem bombastisch fetten Essen: „Weckewerk ist ein typisch nordhessisches Gericht und wurzelt in der Hausschlachtungstradition. Fleisch, Schwarten und Zwiebeln werden gewolft und mit in der Kesselbrühe eingeweichten Brötchen vermengt. Würzen mit Majoran, weißem Pfeffer, Ingwer, Piment und ganzem Kümmel. In der Pfanne kross anbraten“. Davor gabs „ahle Worscht“. Und Angelika erzählte uns, was auf dänisch und schwedisch „Vielen Dank“ und „gerne“ heißt. Am kommenden Donnerstag um 15:30 lädt Angelika zu „Kunst & Kuchen“ im Restaurant und Hotel Mondial ein. Sie bespricht bei ihrer Kunstentführung afrikanische Steine und Skulpturen.
#montagslinks
Im Süden spielen die beiden Spielfilme, „Ewige Jugend“ von Paolo Sorrentino über die Grandezza des Alters, ein Film in Fellini-Manier, den ich gesehen habe und empfehlen kann und „Ephraim und das Lamm“ ein poetisches Stück über eine schwierige Kindheit im Hochland Äthiopiens, den uns Wolfgang ans Herz legte.