Vor über 5 Jahren hatte Angelika die Idee, daß wir einmal die Woche eine Suppe kochen könnten, um in Kontakt zu bleiben. Vorher sahen wir uns fast täglich in unserem gemeinsamen Büro/Atelier. Und als es 2012 dann losging, war es Angelika, die die ersten Suppen bei mir kochte. Bald mußte ich aushelfen, weil Angelika nicht konnte und ehe ich es mir richtig überlegen konnte, war ich es, der montags den Löffel schwang. Diesen Montag übernahm Angelika das Zepter, doch für nächste Woche hat sie bereits abgesagt.
Angelikas bunte Kunstsuppe:
- Öl,
- Schinkenspeckwürfel,
- Zwiebelwürfel,
- Putenstreifen,
- Garam Masala und Curry,
- Kartoffeln, in Rechtecke geschnitten,
- Kohlrabiwürfel,
- Fenchel, kleingeschnitten,
- Zucchini, halbrunde Stücke,
- rote Paprikastücke,
- Knoblauch, kleingehackt,
- Gemüsebrühe,
- Apfelsaft,
- rote Linsen,
- Salz und Pfeffer,
- Petersilie und Sonnenblumenkerne, angeröstet,
Zubereitung
Heute koche ich, Angelika, die Suppe, wie ich sonst Bilder male. Intuitiv greife ich zu den Farben der Gemüse, rot, grün, weiss, orange, schaue nach Komplementärem und ordne nach Verwandtem… alles im „Atelier“ von Franks Küche. Das Gemüse wandert auf Öl und Speck und kleinen Streifen von Putensteak und zwar so, dass alle unterschiedliche Kochzeiten haben. Es gibt Mohrrüben, die waren 20 Minuten, andere nur 10 Minuten und wiederum andere nur 5 Minuten im Kochmodus. Unterschiedliche Aggregatzustände will ich den Zungen zu spüren geben. Dazu kommen unterschiedliche Formen: Dreiecke, Quadrate, Kreise, in die ich alles schnitt, mal gross, mal klein. In der Mundhöhle will Unterschiedliches fein ertastet sein!!! Für den Geschmack nehme ich kleine Essenzen von Knobi, Masala, Curry und Apfelsaft, ob ihr das wohl rausschmeckt? Und erst recht: Schaut auf die Farben: Heureka, der Frühling kommt. Guten Appetit!
#montagsstories
v.W. Es ging eigentlich ausschließlich um Schule, Respekt für Lehrer, Nutzen einer wertschätzenden, Schüler motivierenden Atmosphäre etc. Wieviel hilft es Kindern in ihrer Entwicklung, wenn sie sich an Lehrern reiben können/müssen? Und wieviel schadet es ihnen, wenn es zu kalt/unpersönlich in der Schule zugeht? Wieviel Kritik braucht es und wieviel Lob? Ist das nicht sehr verschieden von Situation zu Situation, je nach Entwicklungsstufe/Alter, Individuum? Vielfältige Erfahrung, dass der meistgehasste Lehrer vom Mitschüler vielleicht gar nicht so schlimm erlebt wurde. Und wie mit dem machohaften 12-jährigen Türkenjungen umgehen, der seine Lehrerin mit heftigen sexuellen Anspielungen provozieren wollte? “Du kleines Arschloch!” ? – Vor die Tür gehen und Prügel androhen lassen? usw. Da unter uns natürlich genügend Mütter und Väter von Schülern, eine Kunstpädagogin, viele Exschüler, ein Jetzt-Schüler, ein Lehrer, ein Lehrerberater vertreten sind (die Frau eines Lehrers fehlte heute allerdings), war das Gespräch dementsprechend schön bunt. Fast wäre die Suppe zu kurz gekommen – war toll, Angelika!
#montagslinks
- Bei der Bundesakademie Wolfenbüttel findet im April ein Kulturcamp unter dem Motto „Ausgekocht“ statt. In 5 Laboren geht es um Essen in all seinen Facetten. Besonders interessant: „Zu Tisch!“ Essen und Performance.
- Sucht man nach „Kunstsuppe“ stößt man auf den KUNST:RAUM GMUNDEN. Dort gibt es u.a. freitags eine KUNST:SUPPE.
- Die Galerie „art-house Sandra Marti“ lud 2012 zur ersten Kunstsuppe, die scheinbar nur einmal stattfand. So hätte es also auch kommen können. Merke: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ (Karl Valentin). Kochen und bloggen auch.
#montagsvideo: >Sona Jobarteh: „Gambia“
Schon der Anblick macht gute Laune. Da ist es sehr schade, dass meine Tochter (17) keine Suppe mit „soviel Gemüse“ mag. ;-(
Ich muss mir wohl andere Gäste einladen. 😉
Danke für die Anregung!
Kenn ich und als Jugendlicher war ich wohl auch kein großer Fan von Gemüsesuppen. Es besteht also Grund zur Hoffnung. Freunde einzuladen und gemeinsam zu essen ist ja immer eine gute Idee! Liebe Grüße, Frank