Mein erstes Kochbuch war, soweit ich mich erinnern kann, „Deutsche Küche“ von Erika Köhler. 1986 erschienen im Vehling-Verlag bietet es Rezepte für regionale Hausmannskost. Zwei Lauchrezepte daraus sind zu Klassikern meiner Küche geworden. Einmal ein „Grüner Pfannkuchen“ aus der Region „Solling, Harz, Meißner und Knüll“ (meine erste eigene Wohnung lag im Solling) und zum anderen eine Starnberger Käs’suppen aus der Region „Vom Allgäu zum Chiemgau“, also meiner alten Heimat. Die Suppe habe ich regelmäßig gekocht und sie hat immer lecker geschmeckt, bis irgendwann irgendwer meinte, daß Schmelzkäse ja ein schlimmes industrielles Abfallprodukt sei. Ob deshalb oder einfach, weil es sie oft genug gegeben hatte, kann ich nicht sicher sagen; jedenfalls habe ich sie schon lange nicht mehr und schon gar nicht für die montagssuppe gekocht. Nun hatte ich jede Menge Lauch von meinem SoLawi-Anteil und letzte Woche eine Flut von Artikeln über ideologische Ansichten zum Thema Ernährung. Eine hervorragende Gelegenheit ein verstaubtes Rezept wiederzubeleben, denn ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung wie der Schmelzkäse (link zu wiki) hergestellt wird. Interessant ist, daß auf der Verpackung alles mögliche steht: „Mit Allgäuer Milch“, „Ohne Gentechnik“, „Kräuter“ außer der Produktbezeichnung „Schmelzkäse“. Die findet man nur, wenn man sucht, auf der Unterseite der Verpackung. Janine meinte nach den ersten Löffeln: „Daß eine Lauchsuppe so gut schmeckt, ist außergewöhnlich“. Ob’s am Schmelzkäse, dem SoLawi-Lauch oder meiner Zubereitung lag? An Guadn!
Übrigens habe ich das Rezept der „Starnberger Käs‘suppen“ sowohl bei den Zutaten (ohne Pastinake) als auch bei der Zubereitung (Mehlschwitze, nicht püriert) verändert und ihr deshalb meinen eigenen Namen gegeben.
Allgäuer Lauchcremesuppe für 4 Personen:
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- 1-2 EL Öl,
- 1 Zwiebel, kleingehackt,
- 1 Pastinake, kleingewürfelt,
- 2-3 Stangen Lauch, in Streifen geschnitten,
- ca. 1 Liter Brühe oder Wasser mit Salz,
- 200g Schmelzkäse,
- Salz und Pfeffer,
- Stück Butter,
- 2-3 Scheiben Toastbrot,
Zubereitung
- Öl in einen großen Topf geben und die Zwiebeln mit der Pastinake und dem Lauch (etwas Deko behalten) unter Rühren andünsten. Mit heißem Wasser/Brühe auffüllen und bei kleiner Hitze 10-15 min köcheln lassen.
- Den Schmelzkäse in Stücken dazugeben und die Suppe pürieren. Die Toastscheiben toasten, in Würfel schneiden und in einer kleinen Pfanne in Butter anrösten.
- Die Suppe mit Pfeffer und Salz abschmecken, nochmals schaumig pürieren und dann mit den Toastwürfeln und den Lauchringen anrichten.
#montagsstories
Unser Tischgespräch drehte sich heute um „Home Staging“, Steuererklärungen und TCM (Traditonelle Chinesische Medizin).
„Home Staging“ hat das Ziel „ein Haus oder eine Eigentumswohnung in einem kürzeren Zeitraum und mit mehr Erlös als mit konventionellen Methoden zu verkaufen. Dazu wird es de-personalisiert, indem dem Verkaufsobjekt die Persönlichkeit und Individualität der bisherigen Bewohner genommen wird. Es wird versucht, der Immobilie ein Flair zu geben, das möglichst breite Kreise potenzieller Käufer anspricht. Als erste Maßnahme gilt es, den „Ersten Eindruck“ zu optimieren, jegliche Unordnung zu beseitigen, die Wohnung zu „entrümpeln“ und gründlich zu reinigen. Alsdann werden dominierende Möbelstücke entfernt und eingelagert sowie direkte Maßnahmen ergriffen, die dem Auge des künftigen Käufers schmeicheln.“ _wikipedia. Es gibt sogar eine Deutsche Gesellschaft für Home Staging und Redesign e.V. – DGHR. Kirsten fotografiert solche Objekte für Verkaufsunterlagen und Internetanzeigen.
Als Selbständiger und Immobilienbesitzer muß man Steuererklärungen machen und selbst, wenn man dafür Steuerberater zu Hilfe nimmt, kommt man nicht darum herum, sich gewisse Grundkenntnisse anzueigenen. Die montagslöffler können ein Lied davon singen. Da singen wir lieber zu Angelikas Geburtstag – die Kuchen mitgebracht hatte – „Happy Birthday“!
Janine steht vor einer schriftlichen Prüfung in TCM und hat sich einen Tunnelblick für Diätetik, Tuina, Qigong, Akupunktur und Pharmakologie zugelegt. Sie hat einiges über chinesische Heilpflanzen und ihre europäischen Entsprechungen, über Heiler, Behandlungmethoden, ihre Ausbildung und die westliche Umsetzung von TCM erzählt, das einen eigenen Beitrag wert wäre. In 2 Wochen drücken wir ihr die Daumen!
#montagslinks
- Das „GLUTEN FREE MUSEUM” für Allergiker! via JAN
Essen ist in aller Munde. In den letzten Wochen sind (neben Fachzeitschriften) eine bemerkenswerte Anzahl von Artikeln in der allgemeinen Presse erschienen, die sich mit dem Thema „Ernährung“ und entsprechenden Trends mehr oder weniger kritisch auseinandersetzen.
- 4.2./18.2. ZEIT: „Die Religion des Essens“ und mit demselben Thema am
- 25.2. Krautreporter: „Essen ist Religion“
- 24.2. SPIEGEL ONLINE: „Regionales Superfood“
- 29.2. SÜDDEUTSCHE: „Wenn sich Kranke als Versager fühlen“
Auch wenn mir ein eigener Kommentar und Anmerkungen dazu auf der Zunge liegen, verschone ich euch damit und wünsche euch viel lieber viel Spaß mit dieser fantastischen Murmel-Maschine:
#montagsvideo: >Martin Molin, Wintergatan, „Marble Machine“
Am Montag, den 29.2.2016 war die Videopremiere der „Wintergatan Marble Machine“. Wintergatan ist eine schwedische Band und die Pläne zur Marble Machine gibt es scheinbar schon seit 3 Jahren. Seit über einem Jahr hat Martin Molin daran gearbeitet und nun sein Baby in die Welt gebracht. Was für ein Wunderwerk! Auf dem yt Kanal gibt es Making Of’s und weitere wunderbar verspielte Videos der Band. Zeit für eine Entdeckungsreise muß man schon mitbringen!
Du könntest ja mal Herrn I. fragen. Der hat doch ein Schmelzkäse-Diplom gemacht. 🙂
hahaha Herr I. kiri. Ja richtig: Wenn er das damals anständig recherchiert hat … wobei Herr I. ja so seine eigenen Ansichten zu solchen Themen hat. “Kokolores”