Doro steht für Huhn und Wot für Eintopf. Doro Wot ist in Äthiopien ein Festtagsessen, so wie bei uns die Gans an Weihnachten.

Das liegt u.a. daran, dass ein Huhn in ländlichen Gegenden Äthiopiens so viel kostet, wie ein Arbeiter in einer Woche verdient. Dennoch servieren selbst die ärmsten Familien dieses Gericht ihren Kindern, auch wenn sie sich damit verschulden … Der Eintopf wird auf Injera serviert, den säuerlichen Brotfladen aus Teffmehl. _wikipedia

Schon vor einiger Zeit habe ich Berbere, eine äthiopische Gewürzmischung geschenkt bekommen. Da steht das Rezept für Doro Wot drauf. Ulrich war vor ein paar Jahren mit einer Schulklasse in Äthiopien und hat auf einem Zwischenstopp in Sanaa/Jemen ein Bild auf dem Markt gemacht:

„Das Bild zeigt die für Garan Massalah zusammengestellten Gewürze, die zwar getrocknet aber noch am Stück vom Händler nach eigener Rezeptur zusammengestellt wurden. Anschließend kam alles in eine Mühle und wurde gemahlen. Eine weitere Gewürzzusammenstellung war Berbere. Der Geschmack beider Gewürze war absolut phantastisch und hat auch mehrere Jahre lang immer noch besser gerochen und geschmeckt als ein in Europa gekauftes Gewürz. Auf den Gewürzladen kamen wir durch einen sehr netten Führer. Und besonders waren nicht nur die Menschen (Männer mit Röcken und Krummdolch …) und Häuser wie aus 1001Nacht, sondern auch der Umstand, dass man nach Sanaa über Jahre wohl nicht mehr hinfahren kann.“
Berbere besteht aus Pfeffer, Chili, Koriander, Bockshornklee, Ajowan, Kreuzkümmel, Kardamon, Piment, Ingwer, Muskat und Nelken. Berbere ist sehr scharf, so daß ich nur 2 der angegebenen 4-6 Esslöffel verwendet habe. Dennoch waren einige Suppenlöffler der Meinung, es müßte sich um einen Übersetzungsfehler handeln und in Wirklichkeit Teelöffel gemeint gewesen sein.

Doro Wot für 4 Personen:

• 2-3 EL Öl,
• 2 Zwiebeln, feingehackt,
• 1 TL fein gehackter Knoblauch und Ingwer,
• 1 ganzes Huhn ohne Haut in Teile zerlegt, ODER
• 400g Hähnchenbrust in Stück geschnitten,
• 2 EL Berbere,
• 800g Tomaten, (-stücke aus der Dose),
• 200ml Wasser,
• 4 hart gekochte, geschälte Eier,
• Salz und Pfeffer,

 Zubereitung

#montagsstories

Wir stellen uns vor wie es ist, in einem Land wie Äthiopien zu einem Essen eingeladen zu sein, das uns viel zu scharf ist und wir es aus Respekt vor der Gastfreundschaft dennoch irgendwie versuchen müssten zu essen. Ulrich erzählt die Anekdote einer chinesischen Delegation, bei der ein Teilnehmer das zum Händewaschen bereitgestellte Zitronenwasser schlürft und die anderen Gäste es ihm gleichtun, um das Gesicht zu wahren. Aber auch bei den anstehenden Weihnachtsessen wird bei dem Einen oder der Anderen diplomatisches Geschick und Leidensbereitschaft gefragt sein. Politische Diskussionen bei Familienfeiern können die himmlische Ruh in der „Stillen Nacht“ schon mal stören. Und Fritzi erwartet, daß die Beiträge vom Montag spätestens mittwochabends online sind. Bitteschön!

#montagslinks

• Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“. Dort findet sich auch ein Doro Wot Rezept von seiner Frau Almaz Böhm. Der Ursprung der Stiftung war eine Wette von Böhm in der Sendung „Wetten Dass”.

• Auch ein privates Hilfprojekt ist Soup & Socks aus Heidelberg. Im Januar 2016 gestartet als mobile Suppenküche für Flüchtlinge in Griechenland bauen die Helfer bei ihrer zweiten Tour im März/April eine Gemeinschaftküche gemeinsam mit Geflüchteten und haben seit August das Projekt „Habibi.Works“ auf die Beine gestellt. Soup & Socks ist inzwischen ein Verein und stellt auch Spendenbescheinigungen aus!

Die Auswahl des montagsvideos fiel mir heute schwer. Zuerst dachte ich an „Goldener Stern“ von Erdmöbel. Dann lief mir „All I Want for Christmas”, das aktuelle X-Mas Carpool Karaoke Video von James Corden über den Bildschirm und schließlich kam auch das „Christmas Medley“ von KH Schneider in Frage. Entschieden habe ich mich aber für:

#montagsvideo: >Sergei Polunin, „Take Me to Church“ by Hozier, Directed by David LaChapelle

Sergej Polunin, auch als der James Dean des Balletts bekannt, stieg mit nur 19 Jahren zum ersten Solotänzer des Londoner Royal Ballet auf. „Take me to church” sollte sein letzter Tanz werden, danach wollte er aufhören. Doch das Video ging viral und die Reaktionen führten zu dem Dokumentarfilm „Dancer” (Trailer), den ich vor einigen Wochen mit Benita im englischen Original gesehen haben. 2017 soll der Film auch in die deutschen Kinos kommen: Eine Empfehlung!
Ich wünsche Dir ein schönes und friedliches Fest und einen guten Start ins Neue Jahr!